ADFC Hessen: Nachrichten

02.07.2015

Ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte in Hessen

Der Kreis Bergstraße hat kürzlich einen gefunden - die Stadt Kelsterbach sucht gerade einen - die Rede ist von ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten, die den spezifischen Radfahrblick und viel wertvolles Know-how in die Verwaltung einbringen können. Etwa ein Dutzend ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte gibt es gegenwärtig in Hessen, die meisten aus den Reihen des ADFC. Bei aller Freude über gute Arbeit und erreichte Erfolge muss jedoch klar sein, dass dieses Ehrenamt eine radfahrfreundliche Verkehrsplanung durch die Kommunen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen kann. Insbesondere darf es nicht zur Sanierung kommunaler Haushalte missbraucht werden.

ADFC-Mitglied Wim Roukens (Bildmitte) ist seit 1. Juni 2015 ehrenamtlicher Beauftragter für die Radfahrinteressen im Kreis BergstraßeADFC-Mitglied Wim Roukens (Bildmitte) ist seit 1. Juni 2015 ehrenamtlicher Beauftragter für die Radfahrinteressen im Kreis Bergstraße

Die Aufgaben von ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragen könnten kaum vielfältiger sein. Von Vorschlägen für Abstellanlagen oder Öffnungen von Einbahnstraßen über die Diskussion von Routenführungen oder die Beschilderung und Wegweisung im Radverkehrsnetz bis hin zu kniffligen Fragen wie die Führung des Radverkehrs in Kreiseln oder die Mitentwicklung von Konzepten für die Fahrradmobilität geht es praktisch um alles, was beim Radfahren in einer Stadt eine Rolle spielt. Viele ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte sind auch Ansprechpartner für die allgemeine Mängelbehebung - sie wollen ihre Aufgabe aber keinesfalls darauf beschränkt sehen.

Die ehrenamtlichen Radverkehrsbeauftragten nehmen nicht nur unterschiedliche Aufgaben wahr, sie machen auch sehr unterschiedliche Erfahrungen: So wird der eine Vorschlag direkt umgesetzt, der nächste kategorisch abgelehnt. Einige haben den Eindruck, von der Stadt gehört zu werden, manche beobachten aber auch das Versickern von Informationen zwischen den Verwaltungsinstanzen oder erleben eine Gängelung, was eigene Öffentlichkeitsarbeit zu den Radfahrthemen betrifft.

Fest steht: Radverkehrsbeauftragte wollen kein Notnagel sein, um in einer verfahrenen Situation für den Radverkehr zu retten, was zu retten ist - sie wollen möglichst frühzeitig und möglichst kontinuierlich in Planungen einbezogen sein. Das bedeutet zwar persönlich einen hohen zeitlichen Einsatz, verhindert aber unnötige Fehlentwicklungen und daraus resultierende Frustrationen.

Ausführlicher ist die Situation ehrenamtlicher Radverkehrsbeauftragter in Hessen in dieser Präsentation dargestellt, die Norbert Sanden am 12. Juni 2015 beim Radforum RheinMain vorgestellt hat.


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