ADFC Hessen: Nachrichten

07.12.2018

Internationaler Know-how-Transfer

Chinesische Verkehrplaner zu Gast beim ADFC Hessen

Fünfzehn Verkehrsplaner aus der chinesischen Stadt Xining (2,2 Mio. Einwohner) waren Ende November in Frankfurt am Main beim stellvertretenden Vorsitzenden des ADFC Hessen, Paul Fremer, zu Gast, um sich über die Vorteile des Radverkehrs und die Chancen der Digitalisierung im Radverkehr zu informieren. Über seine Arbeit im ADFC-Landesvorstand hinaus ist Paul Fremer Inhaber des Planungsbüros Radverkehr-Konzept.

Die wachsende chinesische Metropole Xining steht vor großen verkehrsplanerischen Herauforderungen. Foto: NoGhost / wikimedia.org

Hintergrund der Exkursion ist das Zusammenwachsen der Stadt Xining mit dem Umland. Die dafür erforderliche Infrastruktur wird durch die Weltbank und den chinesischen Staat finanziert. Dazu erläuterte Fremer in seinem Vortrag insbesondere mögliche Lösungen, wie die Millionenstadt Xining an die umliegenden Städte und Gemeinden auch mit dem Fahrrad angebunden werden kann. Ein Vorbild für eine solche leistungsstarke Infrastruktur könnten Radschnellwege sein, wie sie in Dänemark und den Niederlanden bereits existieren. Sie sind so gestaltet, dass Rad Fahrende auch Distanzen von über zehn Kilometern ohne Weiteres bewältigen können.

Paul Fremer

Unter den Stichworten "Smart Bike" und "Smart Traffic" zeigte Fremer Möglichkeiten auf, wie Radfahrer mit moderner Verkehrstechnik ihre Fahrgeschwindigkeiten oder Routen so anpassen können, dass Stopps an Ampeln verhindert werden. Notwendig sind dafür frei verfügbare Schaltpläne von Ampeln und Navigationsapps, die diese Daten beim Routing oder einer Geschwindigkeitsvorgabe verwenden können - so dass man beispielsweise bei 25 km/h die nächste Ampel bei grün erreicht. Nicht zuletzt waren auch die grundsätzlichen Vorteile des Radverkehrs, insbesondere in den Bereichen Arbeitnehmer-Gesundheit und Flächenverbrauch ein Thema. Insgesamt reist die Delegation der Stadtverwaltung von Xining zweieinhalb Wochen durch Deutschland.

In den vergangenen 15 Jahren empfing der ADFC Hessen rund zehn Delegationen von Verkehrsplanern und Verwaltungsfachleuten aus China und Südkorea. An den Treffen waren insbesondere die früheren Landesvorstandsmitglieder Hye-Seong Yun und Joachim Hochstein sowie Landesgeschäftsführer Norbert Sanden beteiligt. Dabei kamen nicht nur Themen aus der Radverkehrsplanung in Deutschland, sondern auch zivilgesellschaftliche Fragen zur Sprache: Was ist der ADFC, wie schafft er es, so viele aktive Mitglieder zu gewinnen und wie arbeitet er mit den verschiedenen Behörden zusammen, wie wirkt eine NGO im Verkehrsbereich in Deutschland? Welche programmatischen Ziele verfolgt der ADFC? Auch auf südkoreanischem Terrain hat der ADFC Hessen sein Know-how schon eingebracht: 2009 nahm Norbert Sanden an einem internationalen Fahrradkongress in Incheon (3 Mio. Einwohner) teil, der Schwerpunkt seines Referates war die Entwicklung und der Arbeitsweise des ADFC als ein Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements im Verkehrsbereich.



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