ADFC Hessen: Nachrichten

27.01.2020

ADFC Main-Taunus zeigt Rad für Albert Richter

Mitglieder des ADFC MTKMitglieder des ADFC MTK

Seine Standhaftigkeit gegen die Nazi-Herrschaft kostete den Bahnrad-Weltmeister Albert Richter im Jahr 1940 das Leben. Um den lange Zeit in Vergessenheit geratenen Sportler für seine aufrechte Haltung posthum zu ehren, hat die Stadt Schwalbach den Weg "Am Sportplatz" in "Albert-Richter-Weg" umbenannt. Der ADFC Main-Taunus war bei der Zeremonie mit dem Rad vor Ort. Am Abend zuvor hatte die Autorin Renate Franz in einer öffentlichen Veranstaltung über das Leben Albert Richters berichtet.

Renate Franz und Claudia LudwigRenate Franz und Claudia Ludwig mit dem enthüllten neuen Straßenschild

Die Schwalbacher Bürgermeisterin Christiane Augsburger überließ es der Initiatorin und SPD-Stadtverordneten Claudia Ludwig und der Journalistin Renate Franz, das neue Straßenschild "Albert-Richter-Weg" am Schwalbacher Sportplatz zu enthüllen. Ein Gedenkstein für den "vergessenen Weltmeister" im Bahnradfahren, Albert Richter, soll folgen. Ihn hat seine klare Haltung gegen den Nationalsozialismus das Leben gekostet (siehe Meldung vom 16.01.2020), und daran sollen alle angesichts des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland erinnert werden. "Albert Richter ist über jeden Zweifel erhaben und damit ein Vorbild für alle Sportler", so Claudia Ludwig. Günther Pabst von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im MTK e.V. war auch zufrieden mit der Resonanz auf die am Vorabend organisierte Diskussion mit Renate Franz, die seit über 20 Jahren zum Leben von Albert Richter recherchiert und schreibt. Der ADFC Main-Taunus war mit dem Rad vor Ort - das hätte Albert Richter bestimmt gefallen.


16.01.2020

Albert Richter: Der vergessene Weltmeister

Albert RichterAlbert Richter

Der Radsportler Albert Richter wurde 1912 in Köln geboren und war schon mit 20 Amateur-Weltmeister. Ein Jahr später wechselte er ins Profilager. Zwischen 1933 und 1939 war er siebenmal Deutscher Meister und zweimal Vizeweltmeister und damit ein international erfolgreicher Sportler ganz nach dem Geschmack der Nazis. Doch der junge Mann ließ sich nicht vor ihren Karren spannen. Er verweigerte den „Deutschen Gruß“ und das Hakenkreuz auf seinen Trikots. Anfangs wurde Richter im Rad-Verband noch hoch gelobt, fiel dann aber mit seinem Mut und seiner Gradlinigkeit bei den Nazis in Ungnade. Er setzte sich auch für seine jüdischen Freunde ein. Am 31. Dezember 1939 wurde er beim Grenzübertritt in die Schweiz verhaftet und kam am 2. Januar 1940 in Gestapo-Gewahrsam zu Tode. Die Nazis versuchten zunächst, die Gewalttat als Selbstmord hinzustellen. Ein Buch über Albert Richter wird am 24. Januar 2020 in Schwalbach vorgestellt . Am 25. Januar 2020 wird der Weg "Am Sportplatz" in Schwalbach in "Albert-Richter-Weg" umbenannt. Zu beiden Veranstaltungen sind Interessierte herzlich eingeladen.

Informationen zu den Veranstaltungsorten sind auf den verlinkten Seiten der Stadt Schwalbach einsehbar.


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