Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Hessen e.V.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Hessen



Fahrradland Hessen beschleunigt umsetzen

Die Forderungen des ADFC Hessen für die 21. Legislaturperiode (2024-2029)

Die Landesversammlung des ADFC Hessen fordert von der künftigen hessischen Landesregierung eine erhebliche Beschleunigung der Verkehrswende, in deren Zentrum das Fahrrad stehen muss.

Der ADFC Hessen stellt fest, dass die bisherigen politischen Anstrengungen für eine Verkehrswende bei weitem nicht ausreichen. So werden in Hessen – obwohl nur ca. 11 Prozent der Landesstraßen über einen Radweg verfügen – jährlich nur wenige Kilometer zusätzlich errichtet. Darüber hinaus werden über die Nahmobilitätsrichtlinie zwar jährlich ca. 100 Maßnahmen der hessischen Gemeinden vom Land gefördert. Bei über 400 Gemeinden entspricht dies durchschnittlich jedoch pro Gemeinde lediglich einer Maßnahme alle vier Jahre. Der fahrradfreundliche Umbau der autozentrierten Infrastruktur würde beim jetzigen Tempo noch viele, viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen.

Der ADFC Hessen stellt fest, dass das Ziel des Nationalen Radverkehrsplans, der eine Verdopplung der Radverkehrsleistung bis 2030 vorsieht, mit dem aktuellen Tempo des Infrastrukturumbaus ebenso wenig erreicht werden kann wie die Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Nachdem im Jahr 2022 die Emissionen dieses Sektors erneut gestiegen sind, ist nun in 8 Jahren (bis 2030) eine Reduktion der jährlichen Emissionen um über 44 Prozent nötig, um die Ziele des Bundesklimaschutzgesetzes einzuhalten.

Der ADFC Hessen stellt fest, dass auch die Vision Zero – null Verkehrstote und Schwerverletzte im Straßenverkehr – eine deutliche Beschleunigung des Infrastrukturausbaus erfordert. Dieser Infrastrukturumbau ist, insbesondere in den Verdichtungsräumen, ohne eine erhebliche Flächenumverteilung zulasten des fließenden und ruhenden KFZ-Verkehrs und zugunsten des Umweltverbundes nicht möglich.

Der ADFC Hessen sieht in der Verkehrswende große Potenziale für die Gesundheits- und Bewegungsförderung. Neben den erheblichen gesundheitlichen Schäden durch die Luftschadstoffemissionen des Autoverkehrs, die es zu reduzieren gilt, liegen im Fuß- und Radverkehr große Potentiale für die Bekämpfung des Bewegungsmangels und dessen gravierender gesundheitlicher Folgen. Auch angesichts der großen demographischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte wäre es ein großes politisches Versäumnis, wenn der Radverkehr nicht als einfache und kostengünstige Möglichkeit der Gesundheitsförderung genutzt würde.

Der ADFC Hessen betont die erheblichen Arbeitsplatzpotentiale in Industrie, Handel, Werkstätten, Beherbergung, Gastronomie und vielen weiteren Dienstleistungsbereichen, die im Wachstum des Radverkehrs in Freizeit und Alltag liegen.

Neben der Verabschiedung des Verkehrswendegesetzes der Initiative „Verkehrswende Hessen“ fordert der ADFC Hessen von der künftigen Landesregierung folgende Maßnahmen und Initiativen. Der ADFC Hessen wird alle politisch Verantwortlichen an ihren Taten für die Schaffung des Fahrradlandes Hessen messen.

Neben diesen Hauptforderungen sieht der ADFC Hessen für die Umsetzung einer sozialen und ökologischen Verkehrswende mit dem Fahrrad weiteren dringenden Handlungsbedarf: