Chronik - 30 Jahre ADFC Hessen (1986-2016)

Teil 5

Kontinuität kehrt ein

Als Klaus Montz im Jahr 2000 Hessen aus beruflichen Gründen verlässt, wird erneut ein Nordhesse Landesvorsitzender: Volkmar Gerstein steht 13 Jahre lang an der Spitze des Landesverbands. Als 2013 der 24 Jahre jüngere Stefan Janke aus Rodgau sein Nachfolger wird, kürt der ADFC Hessen Gerstein zum Ehrenvorsitzenden.

Ulrich Syberg, Volkmar Gerstein, Stefan Janke

Im neuen Jahrtausend sät und erntet der ADFC Hessen: Nach der Erstbefahrung zur Qualitätskontrolle der Hessischen Radfernwege erteilt Verkehrsminister Alois Rhiel dem Landesverband 2004 den Auftrag zu Qualitätsverbesserung und -sicherung der Wegweiser auf den Radfernwegen. Das Projekt ist eine lang andauernde Erfolgsgeschichte: Im Herbst 2017 verlängerte das Land die Zusammenarbeit mit dem ADFC Hessen bis zum Jahresende 2020.

Nach den schwierigen Anfangsjahren mit der Finanzierung des hauptamtlichen Personals ist der Landesverband auch beim Thema Geld jetzt gut in die Spur gekommen. Neben den wachsenden Mitgliederzahlen und den Einnahmen durch die Projekte trägt dazu vor allem die vom Vorstand praktizierte Finanzpolitik mit Augenmaß bei.

Verleihung des bike + business Award 2011

Und ein wichtiges Projekt für den Radverkehr im Alltag kommt in die Gänge: bike + business soll helfen, den 2002 beschlossenen Nationalen Radverkehrsplan für den Berufsverkehr in der Rhein-Main-Region umzusetzen. Landesgeschäftsführer Sanden findet im Radverkehrsbeauftragten Joachim Hochstein beim damaligen Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main den optimalen Partner, um bike + business aufzubauen. Die Idee, Unternehmen und Kommunen durch gezielte Beratung fahrradfreundlicher zu machen, entwickelt sich zu einem dauerhaften Erfolg. Auch der Zweckverband Raum Kassel wird bike + business-Region.

Vernetzung fern und nah

Die Presse berichtet intensiv über bike + business. 2007 spricht sich das bis nach Südkorea herum. Dort hoffen Experten in Ministerien, Kommunalverwaltungen und Universitäten, beim ADFC Hessen etwas lernen zu können und nehmen Kontakt auf. Mehrere Delegationen reisen von Seoul und Busan nach Frankfurt. Bei den Treffen geht es nicht nur um Radwegebau: Die Gäste wollen die Funktion des ADFC als Nichtregierungsorganisation verstehen. Denn etwas Vergleichbares kennen sie in ihrem Land nicht. Im Gegenzug gibt es für Sanden und später für andere ADFCler die Gelegenheit, nach Südkorea zu reisen.

Politische Radtour mit Tarek Al-Wazir

Auch heimische Politiker lernen das Projekt schätzen: Bei den ab 2009 veranstalteten bike + business-Kongressen zählen Minister aus Wiesbaden zu den Stammgästen. Überhaupt hat sich das Verhältnis zu den Verkehrsministern - seit dem 10-Millionen-Mark-Gespräch mit Ernst Welteke - zu einer pragmatischen und produktiven Zusammenarbeit hin entwickelt. Hier ist vor allem Minister a.D. Dieter Posch zu nennen. Auch mit Tarek Al-Wazir ist während der Vorbereitungsphase der AG Nahmobilität ein konstruktiver Dialog in Gang gekommen. Dazu hat nicht zuletzt eine Radtour beigetragen, bei der Minister Al-Wazir im Sommer 2015 gemeinsam mit Landesgeschäftsführer Sanden unterwegs gewesen ist. Pferde hatte diesmal keiner mitgebracht.

Text: Torsten Willner. Herzlichen Dank an Dr. Ingolf Biehusen, Michael Bunkenburg, Volkmar Gerstein, Stefan Janke, Armin Reich, Norbert Sanden, Erhardt Vortanz, Eckehard Wolf und Dr. Jürgen Wolf für die informativen und erhellenden Einblicke!


Teil 1: Politische Radtour in Kassel

Teil 2: Ansprechpartner für Wiesbaden und ein wegweisender Kongress

Teil 3: Neue Strukturen und die Zehn-Millionen-Mark-Frage

Teil 4: Kontroverse Themen beim Abwasch, Spendenaufrufe und erste Projekte

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